Das Vermächtnis weiterführen: Heermanns digitale Revolution
Erfahren Sie, wie die Heermann Schweißanlagen GmbH traditionelles Wissen bewahrte und gleichzeitig in die digitale Zukunft blickte
Robert Heermann steht am Fenster seines Büros und blickt hinaus auf die Produktionshalle der Heermann Schweißanlagen GmbH, in der Hand eine alte Fotografie. Darauf rechts sein Vater, den Arm um den Mann gelegt, auf dessen Abschiedsrede zur Pension er sich gerade vorbereitet: Hans Kleiber, Schweißer seit den Gründungstagen und ein intuitives Genie, wenn es darum geht, besondere Materialen zu verschweißen und die passenden Parameter dafür zu finden.
Robert hat lange befürchtet, dass dieser Tag für das Unternehmen ein schlimmer Schlag wird: Mit Hans wäre dem Unternehmen beinahe das wichtige Erfahrungswissen über die Kalibrierung der Schweißanalagen verloren gegangen – nicht auszudenken, was das für das Unternehmen bedeutet hätte! Robert hatte versucht, jüngere Mitarbeitende einzustellen, die das Wissen von Hans übernehmen konnten. Aber sie hatten schnell die Lust verloren, das Unternehmen gewechselt – und Robert stand wieder am Anfang mit seinem Fachkra-Problem.
Robert fühlt, wie erleichtert er ist, dass es ihm doch noch gelungen ist, einen Weg zu finden, das Unternehmen verantwortungsvoll weiterzuführen und wünscht sich, dass sein Vater ihn jetzt sehen könnte: Dieses Unternehmen war sein Lebenswerk. Die Schweißmaschinen, die sie seit Jahrzehnten zuverlässig herstellen, und die treuen Mitarbeiter, die Robert teilweise seit seiner Kindheit kennt.
Die Übernahme des Unternehmens war nicht leicht gewesen. Die Mitarbeiter hatten hohe Erwartungen an ihn und waren erst mal misstrauisch, ob er, Jungspund, die erfüllen konnte.
Aber mit Geduld, Respekt und harter Arbeit hat er ihr Vertrauen gewonnen. Hans ist weder der Einzige noch der Erste aus der Generation Mitarbeitern, die seit seiner Übernahme in Rente gehen. Aber Hans hat immer Verständnis für ihn als jungen Unternehmer gehabt und hat ihn auch dann noch unterstützt, als sie anfingen, das Fachkräe-Problem digital zu lösen.
Das wertvolle Wissen und die Erfahrung, die Hans und andere seiner Generation über die Jahre gesammelt hatten, waren nicht einfach zu ersetzen. Es ist ja nicht nur das technische Know-how, sondern auch die durch langjährige Erfahrung gereie Intuition und das tiefgreifende Verständnis für die Anforderungen der Kunden.
Zum Glück hat Robert eines Abends, bei einem Unternehmer-Stammtisch, einen Sowareentwickler getroffen, der über die Möglichkeiten der Digitalisierung sprach. Er war zunächst skeptisch, aber als sie tiefer ins Gespräch kamen, spürte er eine Chance. Er erkannte, dass moderne Technologien helfen könnten, das wertvolle Wissen seiner Mitarbeiter zu bewahren und an die nächste Generation weiterzugeben.
Der Sowareentwickler ist selbst Unternehmer. Er hat vor sieben Jahren eine eigene Agentur gegründet und bot Robert seine Hilfe an. „Meistens hil ein gemeinsamer Workshop, in dem wir mit allen an einen Tisch kommen und das Problem ausloten und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten diskutieren.“ “ O bringen wir eine Erfahrung aus einer ganz anderen Branche mit auf den Tisch, die das Problem aus einem völlig anderen Blickwinkel anpackt.“, sagte er an diesem Abend.
Der Workshop war für Robert ein Wendepunkt. Es war faszinierend zu sehen, wie Hans und die anderen „alten Hasen“ aus seiner Firma und die jungen Sowareexperten zusammenarbeiteten, Ideen austauschten und eine gemeinsame Vision entwickelten. Das Kernproblem bestand darin, dass die Optimierung der Anlagen und die erfolgreichen Abnahmetests für die Kunden im Wesentlichen auf den Jahrzehnten an Erfahrungen von Hans und seinen Kollegen basierten. Und dieses Wissen musste irgendwie an neue, jüngere Mitarbeitende übergeben werden können.
Aus dem Workshop kam tatsächlich eine Idee heraus, die sich alle Beteiligten gut vorstellen konnten: Die Dokumentation der Parameter und Testläufe soll in Zukun mit einem Tablet in einer sehr einfachen Anwendung vorgenommen werden, statt wie bisher aus Papier. Damit können die Reports für die Kunden weiterhin ausgedruckt werden, aber die Soware kann über die Zeit „lernen“ und neuen Mitarbeitenden helfen, einen guten Startpunkt zu finden. Außerdem lassen sich über die Zeit Auswertungen machen, mit welchen Maschinen und/oder Materialien am häufigsten Fehler aureten. Hans und seine Kollegen haben das alles im Gefühl, aber gerade diese Bauchgefühle basierend auf einem Berufsleben an Erfahrung lassen sich so schwer mündlich weitergeben.
Robert holte sich die Rückendeckung von Hans und zwei seiner Kollegen, ihre Erfahrungen einbringen zu wollen und beauragte zunächst die Umsetzung einer minimalen Version der Soware. Damit wollten alle Beteiligten herausfinden, ob die Zusammenarbeit funktioniert und
ob die Idee im echten Leben tatsächlich helfen konnte. Aus dem Prototypen wurde dann in einem fließenden Übergang ein echtes Entwicklungs- und Transformations-Projekt.
Die monatlichen Schulterblicke mit dem Soware-Team zur Zeit der Entwicklung waren ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hans ist jedes Mal dabei gewesen und half dem Team, seine Erfahrung immer genauer zu verstehen. Durch das ständige Feedback und
die schnellen Anpassungen wurde eine Soware geschaffen, die genau auf die Bedürfnisse der Heermann Schweißanlagen GmbH zugeschnitten war.
Vor einem Jahr konnten sie das Projekt abschließen und die neue Soware einführen. Die Veränderung ist immer noch beeindruckend. Dadurch, dass das intuitive Expertenwissen von Menschen wie Hans im Alltag immer wieder in die Soware gefüttert wurde, ist dies nun für die neuen Mitarbeitenden zugreifbar. Die Produktion läu reibungsloser, die Kunden sind zufriedener, und die Mitarbeiter, die anfangs skeptisch waren, sind jetzt die größten Befürworter der neuen Technologie. Sie sehen, wie die Soware ihren Alltag erleichtert und die Qualität ihrer Arbeit verbessert. Das macht Robert heute noch stolz. Es ist nicht nur eine technologische Veränderung, sondern auch eine kulturelle.
Robert denkt an die Rede für Hans und dass er zu allen Zeiten zum Erfolg seines Familienunternehmens beigetragen hat – auch als es um sein Vermächtnis ging. – Das wird er sagen!. Mit der richtigen Einstellung, einem offenen Geist und dem Willen zur Zusammenarbeit können traditionelle Herangehensweise und moderne Technologien Hand in Hand arbeiten. Und er wird Hans dafür danken, dass er diesen Weg mit dem Unternehmen gegangen ist.
Robert Heermann blickt wieder aus dem Fenster, aber diesmal mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Angst um das Fortbestehen des Unternehmens ist fort. Er kann Hans jetzt mit einer herzlichen Dankesrede verabschieden und ihm einfach nur alles Gute wünschen.
Über Sie
Erkennen Sie sich oder Ihr Unternehmen an der einen oder anderen Stelle in dieser Geschichte wieder? Haben Sie Prozesse, denen Sie mit angemessener Digitalisierung zu mehr Effizienz verhelfen könnten und damit eventuell sogar dem Fachkräe- mangel begegnen könnten?
Falls ja, lassen Sie uns gern ein unverbindliches, kostenloses Erstgespräch führen.
Über die Lionizers
Die Lionizers wurden 2016 von Friederike und Nils Löwe gegründet und entwickeln indiduelle Unternehmensanwendungen für ihre überwiegend mittelständischen Kunden.
Die Namen Robert Heermann, Hans und die Heermann Schweißanlagen GmbH sind erfunden und die reale Geschichte spielt in einer etwas anderen Branche. Aber genau Kunden wie Robert und Hans helfen wir dabei, mit sinnvoller und zielgerichteter Digitalisierung eine Brücke in eine erfolg- reiche Zukun für die Unternehmen zu bauen, ohne dass der Fachkräemangel das Ende oder einen Rückschritt bedeuten muss.
Der Autor: Nils Löwe, Experte für nachhaltige Digitalisierung
Nils Löwe ist Gründer und Geschäftsführer der Lionizers, Podcaster für #SoftwareForFuture, Ingenieur, Weltverbesserer, Vater.
Seine Vision, aus der die Lionizers entstanden sind, ist inspiriert durch Worte von Friedrich Nietzsche: „Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen.“
Dieser Herausforderung stellt er sich: „Ich gehe selber gern neue Wege. Und ich gehe neue Wege sehr gern gemeinsam mit anderen. Die Case Study ist eine Chance, meine bisher gelernten Pfade zu teilen.“